Freitag, 27. Mai 2011

Achselzucken

Finita la commedia. Ab jetzt nur noch Leute, die einen Namen haben. An Orten, die bezeichnet werden dürfen. Mit Konflikten, die auch nicht ohne sind. Gegensatz der Geschäftsinteressen. Michaela, Serhat. Beiden habe ich eine Kopie meines Textes über die Sache mit den Tischen draußen gegeben, die jetzt nur noch vor dem Felsenkeller stehen dürfen, nicht mehr vor dem Tabakwarenladen nebenan, weil das ist nicht gut für ihr Geschäft, haben Serhat und Oguzhan festgestellt nach einer Woche mit Tischen und der folgenden Woche ohne Tische vor dem Eingang ihres Ladens. Michaela glaubt das nicht, dass sie jetzt mehr Umsatz machen. Alleine schon deshalb nicht, weil ihre Gäste nicht mehr im Tabakladen ihre Rauchwaren kaufen. – Wieso? Hast du sie aufgehetzt gegen die Jungs? – Das ist nicht nötig. Die Gäste sehen ja, dass die Tische da nicht mehr stehen, kriegen es von uns natürlich gesagt, warum, wenn sie fragen – und können, was sie zum Rauchen brauchen, ab jetzt wieder im Felsenkeller kaufen. – Ach, ihr verkauft wieder Zigaretten in der Glasvitrine an der Theke? – Natürlich, sagt Michaela. Und Amadeus, der dabei sitzt, während ich mit ihr rede, fügt hinzu, dass es im Felsenkeller Marken gibt wie Senior Service zum Beispiel, die sie im Tabakladen nebenan gar nicht führen. – Und was unternimmst du wegen der Tische. die du nicht mehr aufstellen kannst? – Darauf hoffen, dass der Sommer schlecht wird und es nicht so viele schöne Tage gibt, an denen die Gäste draußen sitzen wollen. – Willst du ab jetzt jedes Jahr darauf hoffen, dass der Sommer schlecht wird? – Achselzucken. Was bleibt ihr anderes übrig? Das Ordnungsamt setzt die Grenzen und verhängt die Bußgelder: Tische aufstellen am Straßenrand verboten! – Serhat hatte ich vorher schon getroffen. Viel gab es mit ihm nicht zu besprechen. Er hat mir gedankt dafür, dass ich seinen Standpunkt korrekt wiedergegeben habe, und an seinem Standpunkt hat sich seit unserem letzten Gespräch nichts geändert. – Hätte ich mit Michaela zuerst gesprochen, hätte ich ihn konfrontieren können mit dem, was sie mir über den Mietvertrag für den Tabakwarenladen erzählt hat: Es sei keineswegs so gewesen, dass die Jungs den Laden sicher hatten. Sie waren sich vielleicht mit dem Hamburger einig, aber nicht mit den Vermietern. Nachdem der Hamburger im Januar gestorben war, stand der Vertragsabschluss erst mal auf der Kippe, und sie und ihr Mann Günter hätten sich damals bei den Vermietern für die Jungs eingesetzt. – Stimmt das, Serhat? werde ich ihn bestimmt mal fragen. Bin mal gespannt, wie er das darstellt. Sicher noch mal anders. Aber richtig interessant ist das nicht. Interessant wäre es nur gewesen, wenn es eine Chance gegeben hätte, zwischen den Parteien zu vermitteln. Wenn es darum gegangen wäre, sie miteinander ins Gespräch zu bringen. Aber daran hat es nicht gelegen. Sie haben miteinander geredet. Es hat nichts genutzt.

Nicht anfassen!
Jetzt gibt es auch mal was zu lachen über Strauss-Kahn. Bitte anklicken: From the Time Capsule: Dominique Strauss-Kahn Meets Barack and Michelle Obama.  Eine Momentaufnahme vom G-20-Gipfel im September 2009.  Auf die rechte Hand des US-Präsidenten achten! Und unbedingt auch ansehen, das letzte Foto der Slideshow: die Vorgeschichte, der Schnappschuss vom Moment davor. Wieder der US-Präsident. Sein Gesichtsausdruck!