Satz gleich nach dem Aufwachen heute morgen: Alles, was sie will, ist ihren Mann fellationieren, Pornos mit mir gucken und eine schöne Unbekannte sein.
Klappentext für einen Roman? Oder ist das schon der Roman? Roman in einem Satz. Die guten langen Romane sind alle schon geschrieben. Jetzt Instant-Romane. Kein Bücher-Geschleppe mehr. Kein Rumgefummele mehr in Dünndruckausgaben. Bequem herunterzuladen auf das Mobiltelefon. Satz lesen, mit sich herumtragen. Der Satz lässt einen nicht mehr los. Füllt sich mit Assoziationen. Vernetzt sich ins Bewusstsein. Die guten langen Romane sind alle schon geschrieben. Die Bauformen sind alt und bekannt. Aber das Leben ist längst ein ganz anderes. Und wer hat noch die Zeit, 1014 Seiten (Anna Karenina) oder 1582 Seiten (Krieg und Frieden) zu lesen? Fernsehen ist keine Alternative: Fernsehen ist der nahe Tod. Fernsehen verkürzt die Lebenserwartung. – Die Antwort ist der Instant-Roman. Ein Satz. Einmal gelesen und nie wieder vergessen, breitet sich aus im biografischen Material. Bild einer im Wasserglas sich auflösenden Brausetablette. Aber keine Tablette. Nur ein Satz. Implantat. Lektüre-Implantat.
Alles, was sie will, ist ihren Mann fellationieren, Pornos mit mir gucken und eine schöne Unbekannte sein.
(*) Recherchiert: Der Spieler heißt Shaquille O´Neal. Hier das Zitat in der Originalfassung. Ich bleibe bei meiner Version.