Heute ist die gemeinte Person ein Mann: Du weißt es, ich weiß es, was gestern war. 15. 20 Uhr. Dritter Akt unseres Kennenlernens, Unsere Zuschauer auf den Stühlen vor dem Savo haben es nicht verstanden, was passiert ist, und ich nur mit Mühe. Du hättest es mir und ihnen erklären können, wolltest Du aber nicht. Statt dessen am Abend vierter Akt unseres Kennenlernens. Ein Muster wurde sichtbar. Bei unserem letzten Konflikt (zweiter Akt), da hast Du mir gedroht: wenn ich nicht innerhalb von drei Tagen tue, was Du willst, wirst Du Dir was überlegen. Drohen ist ganz schlecht bei mir, weil ich dann zeigen will, dass ich furchtlos bin. Bei Dir habe ich nicht auf stur geschaltet. Ich habe Dir geantwortet, dass ich Deine Drohung als ungeschehen betrachte, und zusammen haben wir dann eine Lösung gefunden, die gut war für Dich und gut war für mich, allerdings einen kleinen Haken hat. Kleiner Haken, auf keinen Fall so schlimm, wie Du es hingestellt hast, als Du gestern Abend (vierter Akt) mich mit dem Hinweis auf den Haken einschüchtern wolltest, um zu verhindern, dass ich mich im Blog über den Vorfall vom Nachmittag auslasse. Der Haken ist ein Haken. Der Haken muss weg. Ich hoffe, ich kriege das hin. Aber mit dem Einschüchtern ist es bei mir wie mit den Drohungen. Ich muss dann zeigen, dass ich mich nicht einschüchtern lasse – und jetzt erst recht den Text raushauen, den ich gestern gleich nach dem Vorfall geschrieben habe über Dein Verhalten vor dem Savo und wie es das Gegenteil dessen bewirkt hat, was Du wolltest und was ich Dir versprochen habe: dass Du nicht mehr in meinem Blog vorkommst. Diesen Text wollte ich heute überarbeiten und posten. Ich lasse es. Denke nun aber bitte nicht, das sei ein Erfolg Deines Einschüchterungsversuchs. Der wäre nur die Pointe gewesen, die der Geschichte noch fehlte. Ich lasse sie weg, weil es keine gute Geschichte ist. Die Umstände unseres ersten Konfliktes (zweiter Akt) habe ich im Blog verschwiegen aus selbstverständlicher Fairness. Was gestern passiert ist, lasse ich weg, um uns beiden einen Gefallen zu tun.
Anfang des weggelassenen Textes siehe Das innere Biest. Auch noch von gestern Nachmittag, Szene kurz vor dem Savo-Ereignis:
Der italienische Kellner, vielleicht sah er auch nur aus wie ein italienischer Kellner, stand vor dem Restaurant auf der Ecke Hohenstaufen-/Goltzstraße und streifte sich eine durchsichtige Plastiktüte über die rechte Hand. Was macht der denn mit der Plastiktüte über der Hand? Will er mir damit jetzt gleich eine reinhauen? dachte ich, als ich an ihm vorbei ging, und im Weitergehen habe ich mich umgedreht und zum Rand des Bürgersteigs geblickt, ob da irgendwas ist, woran er etwas machen könnte mit seiner Hand, über die er die Plastiktüte gestreift hatte. Fahrräder standen da. Will er was an seinem Fahrrad machen? Mit der Hand in der Tüte? Um seine gepflegten Fingernägel nicht zu ruinieren? Nein. Das ist es: Da liegt ein dicker, frischer dunkelbrauner Hundehaufen. – Ach so! habe ich dem Kellner zugewandt gesagt. Verstehe! – Der Kellner, gebügeltes weißes Hemd, gebügelte schwarze Hose, hat gerade die Plastiktüte über seiner rechten Hand straff gezogen und hat dann zu mir her diese schöne italienische Geste mit dem Hochziehen der Schultern gemacht und gesagt: Muss sein. – Worauf ich ihm bedauernd zugelächelt und gesagt habe: Scheiße. – Da hat er nur genickt und ist entschlossen auf den Hundehaufen zugegangen, um zuzugreifen. Das habe ich dann aber nicht mehr beobachtet. Das wollte ich ihm nicht antun, ihm dabei zuzuschauen, und bin weiter gegangen, ohne mich noch mal nach ihm umzudrehen.