Mittwoch, 27. Oktober 2010

Haken

Eine Geschäftsidee, die eine Erzählidee ist. Erzählidee, auf die ich nicht gekommen wäre, wenn ich nicht ständig angestrengt darüber nachdenken würde, wie ich an Geld rankomme. Hervorgegangen aus den Überlegungen zum Sponsoring: Was kann ich einem Sponsor bieten? Dass er vorkommt im Blog als Sponsor und dass das Biest gut zu ihm sein wird. Unterwürfig aber nicht. Das muss von vornherein klar sein. - Das ist der schlichte Sponsoring-Ansatz, noch nicht die Geschäftsidee und die Erzählidee. Der Sponsoring-Ansatz ist nur der Ausgangspunkt gewesen der Überlegungen vom Sonntag, die zu der Erzählidee führten. Die würde ich am liebsten jetzt ausbreiten und schreibend ausmalen. Das untersage ich mir jedoch. Denn habe ich es erst mal hingeschrieben, dann muss ich es nicht mehr machen. Es ist aber dringend notwendig, dass ich es mache. Vorläufig nur das: Die Erzählidee ist eine kommerzielle Erzählidee. Aber das ist nicht eine Behinderung, wie es eine Behinderung und letztlich eine einzige Verhinderung ist, eine Erzählidee für die Fernsehindustrie zu entwickeln und zu bearbeiten, wo man beim Vermeiden dessen, was alles nicht sein darf, und dem Berücksichtigen der menschlichen und anderen Begrenztheiten der Verantwortlichen in eine Haltung hinein gerät, die nicht anders denn als Kreativitätsstarrkampf beschrieben werden kann. Wobei die Haltung der Verantwortlichen selbst auch ein Starrkrampf ist, indem sie sich hineinzuversetzen versuchen in ein Publikum, das ihnen völlig fremd ist und auch völlig gleichgültig wäre, das sie eigentlich verachten würden, wenn nicht ihre Existenz abhinge von diesem Publikum. – Die Kommerzialität meiner Erzählidee ist keine Behinderung; für andere wäre sie das wahrscheinlich, doch nicht für mich, wenn ich sie umsetze als der, der ich geworden bin beim Schreiben dieses Blogs. Im Gegenteil ist es so, dass die Kommerzialität mir Freiheiten schafft, die es ohne den Geschäftscharakter nicht geben würde, und dass es die ganze Idee nicht gäbe ohne die Absicht, damit ein Geschäft zu machen. – Die Idee hat nur einen Haken. Im Grunde genommen ist die Idee ein einziger Haken. Denn ich bin bei ihrer Realisierung gänzlich abhängig von anderen. Von ihrem Geld und von ihrer persönlichen Teilnahme an dem, was ich vorhabe. Und wenn ich mir nun anschaue, wohin meine einfachsten Bemühungen, andere für mich und mein Leben oder meine Unternehmungen zu interessieren, zuletzt geführt haben – zu den bizarren und fruchtlosen Verwicklungen mit der Tess; zu gerade mal zwei Kommentaren nach 170 Posts in diesem Blog - und wenn ich danach meine Wirkung auf andere einschätze, dann kann ich nur sagen: Am besten, ich sperre die Kommentarfunktion, dann sieht es aus wie Absicht. Und sonst: Fang bloß nichts Lebenswichtiges an, bei dem du auf andere Leute angewiesen bist. - Das kenne ich nun aber schon. Das habe ich fast zwei Jahrzehnte lang gemacht.  Das war das Projekt, im Alleingang den vollkommenen Plot zu entwickeln  – so vollkommen, dass er nicht abgelehnt werden kann, nicht einmal von Frau Doppelname in Baden-Baden, die ich mir zur Feindin gemacht habe, weil manchmal muss es einfach sein. Das Modell des Ganz-auf- mich-Gestelltseins, es  hat mich verarmt, vereinsamt, was noch? – Reicht doch schon, um es jetzt auf eine ganz andere Art zu versuchen. In ganz kleinen Schritten. Auch deshalb noch nicht mehr über die Idee. Weil ich mich ganz langsam herantasten will. Erst mal die Voraussetzungen ausprobieren und dann erst weiter gehen will. Darüber werde ich berichten. Wer mich beobachtet, wird bald mitkriegen, was ich vorhabe.