Donnerstag, 12. August 2010

Tag

Ein Tag, den ich besser übersprungen hätte. Nicht wegen besonders schlechter Gefühle. Sondern wegen Ereignislosigkeit. Das Freibad ist das Freibad. Die innere Unruhe ist die innere Unruhe. Der graue Tag ist nur zu typisch für diesen Sommer. Die Einfälle sind mit Vorsicht zu betrachten. Warum der Browser (Google Chrome) auf dem Sony plötzlich solche Zicken macht, habe ich noch nicht raus gefunden. Dass es mit der Tess nichts wird, weiß ich nicht erst seit gestern. Das Rauchen hat schon mehr Spaß gemacht. Die  Küche müsste dringend mal wieder geputzt werden. Ganz aufgegeben habe ich allerdings noch nicht; Ich will endlich wissen, wer die Tess ist. Who´s that girl? sozusagen. Das frage ich mich schon, seit ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Das wird bestimmt auch  irgendwann aufhören. Sicher kann ich mir dessen aber nicht sein.  Meine Hartnäckigkeit ist berüchtigt, wenn nicht sogar pathologisch; wie mein Hang zum Kalauer. Beim Runtergehen darf ich den Müll für die gelbe Tonne nicht vergessen. Auf der Ablage neben der Wohnungstür liegt immer noch der nicht abgegebene Brief an die Tess in dem DIN A 5-Kuvert. "Offiziell" hat sie ihn nie gelesen. Der Brief kommt in den nächsten Tagen hier an. Vorher muss ich ihn mir noch mal anschauen und mir dann überlegen, wie ich ihn formatiere/editiere. Das schiebe ich jetzt auch schon eine Woche lang vor mir her. Heute komme ich wieder nicht dazu. Morgen voraussichtlich auch nicht. Ich würde so gerne mal wieder beim Schreiben laut lachen. Dazu muss ich das Thema wechseln. Oder einen anderen Blick auf das bisherige Thema kriegen. Das denke ich auch schon seit Monaten. Ich wäre gerne intelligenter. Vielleicht macht Rauchen dumm. Dann werde ich intelligenter, wenn ich damit aufhöre. Irgendwann werde ich mit allem aufgehört haben und in einem Ashram sitzen. Zwölf Stunden am Tag sitzen und meditieren. Und noch mal irgendwann später werde ich auch mit dem Ashram aufgehört haben und mit dem Meditieren. Vielleicht geht es in meinem Leben darum, mit allem aufzuhören. Erleuchtung ist das Letzte, was ich brauche. Wenn ich den Satz mit dem Müll für die gelbe Tonne nicht geschrieben hätte, dann hätte ich wahrscheinlich wieder vergessen, ihn mit runter zu nehmen. Warum schickt mir meine Agentur heute eine Geburtstags-Mail durch eine mir unbekannte Mitarbeiterin, so dass ich den Namen erst googeln muss, um sicher zu sein, dass es keine virenverseuchte Spam ist? Vielleicht gibt es eine Verschwörung des Lebens gegen mich, die will, dass ich alleine bin. Kann ich. Ich könnte aber auch anders. Nur interessiert das keinen. Wahrscheinlich habe ich selbst die Verschwörung gegen mich angezettelt  Das neue Album von Prince klingt wie vor 20 Jahren. Wenn der Text nicht diesen Rhythmus hätte, dann hätte ich ihn nicht geschrieben. Trotzdem ist wie immer jeder Satz wahr. Vielleicht werden ab jetzt viele Tage so sein wie heute. Days von The Kinks war auch so ein Code, den ich der Tess mal gesagt habe. Nur weiß ich nicht mehr genau Code für was. Der gern gesehene Clip zu Days hier als Trost für alle, die diesen Text bis zum Ende gelesen haben.