Wie spät ich dran bin, als ich ins Hallenbad komme, merke ich ohne Blick auf eine Uhr daran, dass mir der lachende Mann am Eingang entgegenkommt. Denn das heißt, dass es etwa 6.55 Uhr ist. Sehe ich ihn erst in der Umkleide, und er zieht sich gerade an, dann ist es 6.45 oder 6.50 Uhr. Und wenn ich ihn erst im Duschraum sehe oder erst in der Schwimmhalle, dann ist es zwischen 6.35 oder 6.40 Uhr. Der lachende Mann ist Mitte 70, hörbar Norddeutscher, und er tritt meist in Begleitung eines hoch aufgeschossenen jüngeren Mannes auf, mit dem er sich immer sehr angeregt unterhält. Worüber die beiden reden, habe ich bis heute noch nicht mitgekriegt. Was es auch ist, es gibt immer was zu lachen dabei. Wenn ich mich dem Duschraum nähere, kann ich schon von draußen hören, wenn die beiden da sind, und es vergeht kein Mal, ohne dass die beiden in lautes Gelächter ausbrechen. Nun ist der junge Mann seit ein paar Wochen in Kuba. Deshalb war der lachende Mann alleine, als er mir heute am Eingang des Hallenbades entgegenkam und mir in seiner ausgelassenen Art im Vorbeigehen Frohes Neues Jahr gewünscht hat. Als ich seinen Neujahrswunsch erwidert und ihm dabei die Hand gegeben habe, hat er mich gefragt: Was bist´n eigentlich für´n Landsmann, Kamerad? – Ich: Na ja, Deutscher. - Er verzieht sein Gesicht. - Ich: Ach so! Sie meinen die Landschaft, aus der ich komme. Ich komme aus Nordbaden. – Er: Nordbaden. Hm. Na dann mal Tschüss. – Nordbaden? Nordbaden? Nordbaden? wird er hinterher gegrübelt haben. Während ich hinterher mich darüber gefreut habe, dass er mich Kamerad genannt hat. Das wollte ich mir nicht von jedem sagen lassen. Vom lachenden Mann so angeredet zu werden fand ich rührend. Wenn wir uns wieder treffen, werde ich ihm genau erklären, wo Nordbaden liegt, dann darüber schreiben und dann erfahren es auch die Leser, die es nicht wissen (in Berlin ist mir noch niemand begegnet, dem ich es nicht erklären musste). - Leute, über die zu schreiben Spaß macht – heißt: es ist angenehm, sie hier dabei zu haben. Am besten gefällt es mir natürlich, die Tess hier zu haben. Was nicht allein daran liegt, dass ich so hinter ihr her bin und gar nicht genug von ihr bekommen kann, sondern daran wie sie ist und an der Atmosphäre, die sie damit schafft. Einfacher gesagt: es liegt am Tessigen. Mein Wort des Jahres 2010 und deshalb auch der Titel des Posts von heute. – Auch über Peter zu schreiben macht Spaß. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass wir wieder zu der freundschaftlichen Vertrautheit zurück gefunden haben, von der ich glaubte, dass wir sie nie wieder kriegen könnten, weil wir dazu inzwischen zu alt und zu eigen sind. Mehr Beispiele von Leuten, über die zu schreiben Spaß macht. Und gerade akut ein Beispiel für das Gegenteil. Die Geschichte mit dem Schlub. Nicht, dass mir zu der nichts einfiele. Ich habe die Geschichte auch mittlerweile verstanden. Könnte sie auf die eine oder andere Art gerade so runtererzählen. Trotzdem drücke ich mich davor und verschiebe es von einem Tag auf den anderen, sie wieder aufzunehmen. – Gründe? – Schon wieder sträubt sich etwas in mir. – Gegen? – Morgen mehr dazu. Morgen ist Schluss mit dem Aufschieben. Morgen setze ich die Schlub-Geschichte fort. An der Unerfreulichkeit des Themas oder daran, dass vom Schlub keine Freude ausgeht, liegt es übrigens nicht, dass ich mich so gegen das Schreiben über ihn sträube. Denn es gibt auch Leute, die mir im Leben überhaupt keinen Spaß machen, über die ich aber gerne schreibe. Deshalb wollte ich heute beim Hamburger vorbeigehen; nicht nur, um Zigaretten bei ihm zu kaufen, sondern um ihm ein Frohes Neues Jahr zu wünschen, und das wiederum nicht nur aus Verbundenheit mit einem alten Feind, sondern um zu schauen, wie er auf meinen Neujahrswunsch reagiert und dann darüber zu schreiben. Aber dann habe ich schon von weitem gesehen, dass der Laden geschlossen ist. – Wieso das denn? Wegen Inventur oder was? – Nein. Auf dem Zettel, der am runtergelassenen Rollladen klebte, stand: Wegen Krankheit geschlossen / Voraussichtlich bis 8.01. – Hoffentlich ist es nichts Ernstes. Beste Genesungswünsche!
Ich habe akut Zugangsprobleme zum Host Blogger von meinem Samsung-Laptop aus. Mein Google-Passwort, das auch das Passwort für Blogger ist, wird nicht mehr akzeptiert. Den Post habe ich jetzt auf meinem Sony-Laptop absetzen können, weil ich von dort ohne Passwort-Nachfrage in meinen Blogger- Account gekommen bin. Das zur Information an die Leser, falls die Probleme sich bis morgen nicht beheben lassen. Wenn ich gar nicht mehr an meinen Blog rankommen sollte, werde ich sofort einen neuen Blog einrichten. Über Google-Suche dann bitte nach meinem Namen und nach dem Begriff Notausgabe suchen. So würde ich dann meinen ersten Post im neuen Blog nennen.