Wieder mal: Keine so große Sache schreiberisch daraus machen, wie ich denke, dass sie es sein sollte. Die beiden Schreibkrämpfe, Aschenputtel 1 + 2, Texte von gestern und vorgestern, stelle ich in Das alte Biest. – Hier statt dessen ein Auszug aus dem, was ich an die Tess am vergangenen Freitagabend geschrieben habe. Worauf es eine Reaktion der Tess gab, nach der ich mich nicht nur ermutigt fühlte, meine Vorstellung mit mehreren Unbekannten nicht länger für mich zu behalten, sondern zu dem Schluss gekommen bin, dass die Tess sogar will, dass ich darüber schreibe. – Dass ich es schreiberisch nicht so hingekriegt habe, wie ich es mir vorgenommen hatte, ist kein Schaden. Denn so wie es jetzt dasteht, improvisiert, unfertig, mit mehr Fragen als Antworten, entspricht es dem Charakter der Vorstellungen, um die es geht. Vorstellungen am Anfang eines neuen Kapitals. Im weiteren Verlauf des Kapitels sollen sie geklärt werden.
An die Tess am Freitag, 14-01-11:
(…) Nachdem es keinen zu verfolgenden Plan zu Dir hin mehr gibt im Blog, bleibt nur mehr: Authentizität von mir. Jeden Tag wieder zu schaffen. Heute damit, indem ich beschreibe das Denken an Dich beim Ansehen des Films – und wie es in Erinnerung gebracht hat eine Szene, die ich schon mehrfach erwähnt habe, aber nie vollständig beschrieben, weil ich nie eingestanden habe, was ich mir zu der Szene gedacht habe. Was aber wichtig ist, da es als Vorstellungsfetzen immer weiter herumfliegt und neue Vorstellungen beeinflusst, die ich habe über Dein Leben dort drüben. Dein Leben dort drüben wiederum als Erklärung, was ich mit Dir erlebt habe. Erklärung. Erklärung. Erklärung. Alles, was noch bleibt zu tun. Mir zu erklären, was mir passiert ist mit Dir, indem ich mir zu erklären versuche, was mit Dir ist.
Der Text heute Nachmittag wahrscheinlich auch deshalb so sperrig geraten wegen des Widerstands dagegen auszusprechen, was ich mir vorgestellt habe bei der so oft schon beschriebenen Szene 15. September 2009 und bei Deinem Satz, der bis hier herüber zu hören war durch die geöffneten Fenster: Oh yeah, I had my fun! Nachdem der Professor, nur so kann es gewesen sein, zu Dir gesagt hatte: You had your fun. – Warum gesagt? Wann sagt so ein Mann das, der so etwas sagt? – Wenn er sich trennt von einer Frau. – Oder wenn sie schwanger ist und er will das Kind von ihr nicht haben. – Übersehe ich weitere Möglichkeiten? – Da er sich hinterher um Dich bemüht hat - da ich gesehen habe, wie ihr an den drei Abenden hinterher intensiv miteinander geredet habt - da ich ihn viel später einmal gesehen habe, wie er verzweifelt nach Dir Ausschau gehalten hat - da ich überhaupt mitkriege, wie er sich anstrengt, Dich festzuhalten – glaube ich nicht, dass er sich damals trennen wollte von Dir. Glaube ich eher, dass Du schwanger warst und er wollte das Kind nicht mit Dir haben. Daran habe ich gestern Abend gedacht. Und an Dich habe ich gedacht. Wer Du bist, der das passiert ist. – Und weil ich bisher einiges mehr weiß, wenn auch nichts genau, habe ich mir überlegt, warum er das Kind nicht haben wollte. – Weil es eine zweite Frau gibt? Die, die damals (15. September 2009) am Tisch saß und gelacht hat (gefeixt) über Euren Streit und er hat ihr Wein eingeschenkt und dann sich und dann haben sie angestoßen. – Xxxxxxxxx Xxxx, nehme ich an. Sie bezeichnet sich als die Frau des Professors. Du bist seine Freundin. Im Blog habe ich das immer ironisch in der Schwebe gehalten. Zunächst es als Lüge von ihr abgetan, als sie am Telefon zu mir sagte: ich bin seine Frau; Lüge, um mich irrezuführen. Inzwischen sehe ich es anders. Gibt es sie und Dich? – Hey! What a lucky man he was! - Is? – Und solltest Du kein Kind bekommen mit dem Professor, weil Du nur die Geliebte bist, während sie ist seine Frau. Hauptfrau. Während Du die Nebenfrau bist. Und musst Du das alles hinnehmen aus Gründen, die mit Liebe zu tun haben (Du liebst ihn trotz allem) oder mit Geld (Versorgung)? – Aber weil Du das hinnehmen musst, hast Du bei ihm auch was gut. Du kannst Dir was rausnehmen. Deshalb darfst Du Affären haben – er kann sie Dir zumindest nicht verbieten. Nur eine Affäre mit mir darfst Du nicht haben. Du darfst eine Affäre sonst wo in der Stadt mit sonst wem haben, aber auf keinen Fall mit mir. Mit mir darfst Du nur die schattenspielartige Schreib-Licht-Affäre haben. Weil das zu nah ist. Weil das die Nachbarn mitkriegen könnten, weil der Professor fürchtet dann ins Gerede zu kommen. Nicht wegen Deiner Untreue, sondern weil er verhindern will, dass ich und in der Folge andere davon erfahren, was er Dir zumutet und wie er Dich hält und benutzt als sein persönliches Aschenputtel in seiner Dachwohnung. Deine Abhängigkeit ausbeutend? - Tut er das? – Ist das der Grund dafür, dass Du nicht einmal mit reden darfst, weil er verhindern will, dass es nach außen dringt, unter was für Bedingungen Du bei ihm lebst? - Aschenputtel, bist Du das, Tess? - Oder bist Du einfach nur die Betrogene? - Aber warum bist Du dann noch da? - Warum lässt Du Dich betrügen?
(...) Wenn Du mir ein eindeutiges Zeichen gibst, dass Du nicht willst, dass ich über diese Vorstellungen schreibe, tue ich es nicht. Und am Ende bin ich noch froh darüber, dass ich es nicht tun muss. – Über das Geheimnis Deiner schönen Beine (e i n Geheimnis, denn es ist nicht das Einzige) schreibe ich dann ein andermal ... .