Dienstag, 28. September 2010

Verzagt

Auf taz.de lese ich einen Artikel eines Schalke-Fans (wie kann man freiwillig, heißt: außerhalb Gelsenkirchens lebend Schalke-Fan sein?) und habe das Gefühl, ich lese eine Parodie meines Blogs, allerdings besser geschrieben als mein Blog. Es ist ein Artikel von Detlev Kuhlbrodt über das Internationale Literaturfestival Berlin. Der Bericht bestätigt mich in meiner Überzeugung, dass es mit der Literatur, wie sie in Deutschland betrieben und gefördert wird, aus und vorbei ist, nachdem Rainald Goetz nur noch Fotos macht und Christian Kracht mit dem Trinken aufgehört hat und nach Argentinien ausgewandert ist. Unter dem Artikel der Hinweis: Eine längere Version dieses Textes steht im Blog November07 aufwww.taz.de. - Wie das? Der Artikel ist mir doch jetzt schon so lang vorgekommen wie einer meiner viel zu langen Posts. Setzt der Autor in seinem Blog noch einen drauf mit seiner Parodie meines Blogs? - Ich soll nicht immer alles auf mich beziehen. Manchmal ist das schwer. - Kein guter Tag. Weil ich heute nicht gemacht habe, was ich machen wollte. Dann doch nicht schwimmen gegangen bin. Dann doch nicht draußen war, um mir den Laden mit den Brautkleidern in der Goltzstraße anzugucken und vorher Oleg zu fragen, was er über den Laden weiß. Dann doch nicht den Text geschrieben habe, den ich schreiben wollte. Mit dem Eingeständnis: Wie lange genau ich keinen Sex mehr hatte mit einer anderen Person. Wie lange es keine nennenswerte Überweisung auf mein Konto mehr gegeben hat. Statt dessen habe ich geschrieben über eine Nektarine, die in einem türkischen Supermarkt auf den Boden gefallen ist, und welche Folgen das hatte. Den Text gibt es entweder morgen hier oder demnächst in Das alte Biest. - Mehr heute nicht.