Dienstag, 22. November 2011

Gemeinde

Abschied von Brigitte Stamm. Vielen wird sie nicht fehlen, mir schon. Wie es kam und dass es dabei nicht bleiben muss, siehe Das innere Biest: Harmlos 2. Wenn nun ihre galerie für junge künstler vom rechten Rand des Blogs verschwindet, dann hat das nichts mit ihrem Rückzug aus dem Kreis der Mitspieler zu tun. Ich werde die Rubrik Links komplett rausnehmen. Sie wird ersetzt durch Gesponsert von. Dort werden zwei alte Freunde aus den Links stehen und der endlich gefundene dritte Sponsor. Diskussion mit Uliane, die meinte, ich solle Links beibehalten mit der Nennung derjenigen, die ich unterstütze. Das tue ich weiter mit meiner Sympathie und indem ich über sie schreibe. Aber hervorgehoben nennen werde ich ab jetzt nur noch diejenigen, die auch mich unterstützen. Ist doch klar, kann doch gar nicht anders sein, sagt mir meine Intuition und meint auch die dritte Sponsorin, Brigitte Held von art rahmen, mit der ich heute verhandelt habe, was nach mehr klingt, als war, denn überzeugen musste ich sie nicht. Das hatte schon Uliane getan, die Birgit allerdings auch nicht überreden musste; es reichte ihr zu sagen, dass die Möglichkeit besteht, Sponsor von Biest zu Biest zu werden. Uliane, die erste Sponsorin. Das aus eigenem Antrieb geworden: Ich finde das gut, was du machst, hat sie gesagt. Und deshalb werde ich das unterstützen. Wenn es dir nichts einbringt, wirst du eines Tages aufhören damit und das will ich nicht. So wie sie es sieht, mache ich mit dem Blog das, was sie mit ihrer Galerie immer machen wollte: Leute zusammenbringen, die anders nie von einander erfahren würden. Familie hat sie es mal genannt. Das ist mir zu eng. Community war immer mein Begriff, inzwischen spreche ich von der kleinen Gemeinde, die allmählich entsteht durch die Blog-Aktivitäten und die sich im Blog abbildet. Wie in einem kleinen Tatsachenroman, habe ich gestern zu Adelheid Gehringer gesagt, als ich mich ihr mit dem Blog vorgestellt habe. Sie ist selbst so etwas wie eine Bloggerin mit dem Akazienblatt, das sie monatlich über ihr Café und seine Nachbarschaft herausgibt. Das Café ist das Café Bilderbuch. Dort war ich gestern, um mir einen Platz reservieren zu lassen für Mittwochabend, wenn Oguzhan und Serhat in der Talkshow von Frank Sandmann (Wer ist Gabi?) zu Gast sind. Und dann stand ich ganz schön dumm da vor den drei Frauen: Adelheid Gehringer, ihrer Geschäftsführerin und der Event-Managerin des Café Bilderbuch. Sie saßen zusammen im Entrée des großen Veranstaltungsraums. Der heißt Beletage und sieht auch so aus. Die Event-Managerin dachte, ich wolle den Raum buchen und hat das Saallicht für mich eingeschaltet. Dabei war ich nur der Typ, dem die drei Frauen nun mühsam erklären mussten, dass am Mittwoch keine Talkshow stattfindet. – Aber Serhat hat mir doch gesagt … . Satz blieb unvollendet, denn die Drei müssen es schließlich wissen: Franks Wer ist Gabi? findet jeweils am ersten Dienstag eines Monats statt, nur im nächsten Monat wegen Weihnachten erst am dritten Dienstag, dem 20. Dezember, aber auf keinen Fall am Mittwoch, dem 23. November. Mein Glück, dass Adelheid Gehringer bestätigen konnte, dass Oguzhan und Serhat tatsächlich eingeladen waren – am Dienstag vor drei Wochen. Warum sie da nicht erschienen sind und weshalb Serhat denkt, er sei morgen dran, während Oguzhan den Kopf senkt und wegguckt, wenn er auf der Straße Adelheid Gehringer begegnet, die er sonst immer freudig begrüßte - ich würde es zu gerne wissen, ich werde es rauszukriegen versuchen, aber ich ahne es schon: ich werde es nie erfahren. Dafür habe ich jetzt Adelheid Gehringer kennengelernt. Sie hat mir die November-Ausgabe des Akazienblatts mitgegeben.  Ich habe ihr von Biest zu Biest erzählt, und da ich bis zum Schluss nicht über meine Verstörtheit hinweg kam, nicht den besten Eindruck gemacht. Gut war allerdings, dass ich seit langem einmal wieder von Tatsachenroman gesprochen habe, als ich den Blog erklärte - und dass ich bemerkt habe, wie Adelheid Gehringer aufgehorcht hat, als ich Tatsachenroman sagte.