Freitag, 3. Juni 2011

Pause

Es ist eine Umbaupause und es kann sein, dass es auch noch Pause 2, 3, ., ., . . geben wird. Denn ich weiß noch nicht, wie der Blog nach dem Umbau aussehen soll. Wie ein seriöser Blog? Oder mache ich weiter wie bisher, nur radikaler - befreit von der Vorstellung von Seriosität? Und was mache ich mit dem Teil des Blogs, den ich zuletzt als mein (öffentlicher) Roman bezeichnet habe? – Geschichte von/mit der Frau gegenüber, aus der inzwischen geworden ist die Geschichte der anderen Seite, Geschichte von ihr aka Contessa aka Tess und ihres Freundes aka Nachbar aka Professor, mein Rivale, als den ich ihn inzwischen nicht mehr betrachte, denn wo ist sie? - bei ihm und nicht bei mir und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich daran noch mal etwas ändern wird. Also was ist die Frage? Die Geschichte ist zu Ende erzählt. Jetzt muss nur noch mein Interesse an ihr erlöschen und so wäre es auch, wenn bei meinem Besuch letzte Woche ich ihr begegnet wäre und dabei ihrem offenkundigen Desinteresse an mir. Oder wenn er sich geäußert hätte im Sinne von: Ach, die Pamela (Name erfunden), die Pam ist zurück nach Madison oder nach Phoenix oder San Diego und der Teufel soll sie holen. Oder wenn er gesagt hätte, die Pamela lässt Ihnen ausrichten, dass sie nichts mit Ihnen zu tun haben will, nicht einmal mit Ihnen reden will sie, um Ihnen das selbst zu sagen, dass es sich um ein Missverständnis handelt; dass sie vielleicht mal neugierig geguckt hat, wer da so sehnsuchtsvoll nach ihr guckt, aber alles andere, Herr Gensheimer, das haben Sie sich eingebildet, und wie gut, dass sich jetzt mal die Gelegenheit ergeben hat, Ihnen das zu sagen. – Natürlich hätte mich das nicht beglückt. Aber erleichtert hätte es mich. Endlich Klarheit, Realität, Tatsachen. Doch stattdessen: Die Frau, die ich in seiner Wohnung, die ich zusammen mit ihm gesehen habe, von der weiß er nichts. Meine Überzeugung: Er lügt. Meine Frage: Warum versteckt er sie vor mir? Rätsel, Geheimnis. Ganz schlechte Voraussetzungen, um aufzugeben. Und selbst, wenn ich es wollte, wie komme ich raus aus der Geschichte? Wie kriege ich die Personen los, die in meine Rechner eingehackt sind: sie (lange Zeit erwünschter Gast) und inzwischen auch er. Mutmaßlich. Beweisen kann ich das nicht; was es an Anzeichen gibt dafür, das reicht nicht, um Anzeige zu erstatten bei der Polizei. Dazu müsste er weiter gehen, als nur zu drohen wie bisher, dazu müsste er seine Drohungen wahr machen und destruktiv werden. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, habe ich das Passwort für meinen Google-Account geändert, über das ich auch zum Dashboard des Blogs komme. Denn wer immer bei mir eingehackt ist, er hat mir gezeigt, dass er auch Zugang dazu hat. Drohgebärde. Habe ich diese Person, wer immer es ist, jetzt mit der Änderung des Passworts abgeschüttelt, ausgesperrt oder hat sie das neue Passwort bereits entschlüsselt oder ausgelesen so wie zuvor das alte? Die Passwort-Änderung habe ich nicht an meinem Rechner zu Hause vorgenommen, sondern an einem Internet-PC in der Bibliothek. Bei dieser Gelegenheit habe ich einen Blog eingerichtet bei WordPress.com. Der Blog heißt BiestRedux. Ich werde bestimmt noch einen weniger ambitiösen, treffenderen Titel finden, wenn ich weiß, was ich mit diesem Blog anfangen werde. Ich habe ihn noch nicht gestartet. Ich will ihn nur sofort parat haben für den Fall, dass mit diesem Blog hier etwas schief läuft infolge einer Intervention von außen. Zugleich überlege ich, ob ich die Geschichte, die ich als (öffentlicher) Roman bezeichne, von hier abzweigen und dort fortsetzen soll. Eine Sicherheitsmaßnahme, um diesen Blog vor destruktiven Zugriffen zu schützen, und zugleich eine konzeptionelle Maßnahme, Beitrag zur Seriosität des Blogs. Als ich begonnen habe, hier über die Romanze mit der Frau aus dem Hallenbad zu schreiben, die später zur Frau in der Dachwohnung gegenüber wurde, habe ich alles für möglich gehalten, aber nicht, dass daraus dieser B-Movie-Stoff wird, bei dem es um Drohgebärden mit Eingriffen in meine Texte und in meine Blogverwaltung geht (*), um entschlüsselte Passwörter und um Manipulationsversuche, die mich in dieses Dilemma bringen, in dem ich mich jetzt befinde. Ich würde das alles am liebsten hinter mir lassen, nichts mehr davon wissen. Aber es hinter mir lassen, heißt aufgeben, und das ist das Ziel der Manipulation, dass ich aufgebe. Deshalb kann ich nicht aufgeben. Weil ich mich nicht manipulieren lasse und weil ich nun wissen will, warum man mich zu manipulieren versucht. - Angebot, das ich schon einmal gemacht habe: Sage mir, dass ich aufgeben soll, und sage mir, warum. Sagen! Und wenn Du es nicht sagen kannst, dann sage es mir, dass Du es nicht sagen kannst. Offen. Ins Gesicht. Oder wie Michael Douglas es formuliert in einem Dialog in Ridley Scott´s Black Rain: Ich will geküsst werden, bevor ich mich f****n lasse.

(*) Siehe Interventionen.