Donnerstag, 24. Juni 2010

Buddha

(Fehlfunktion; Post ist vom 23.06.; "gestern" = Dienstag)
Andere Leute, die besser im Leben vernetzt sind als ich, würden wahrscheinlich von einer  Erleuchtung  sprechen oder wenigstens davon, dass ein Engel sie gestreift hat. Ich stand vor meinem geöffneten Spind im Hallenbad, vor mir das staubige Paar Slipper, darauf das verwaschene Paar schwarzer Socken, die Jeans am Haken, und das T-Shirt auf der Ablage darüber; auf der Bank davor, ich übertreibe jetzt, meine Schwimmbadtasche. mein graues Badetuch, das Pantene Pro-V Shampoo Repair&Care, das Sebamed Duschgel, die Schwimmbrille, das Haargummi und die Badehose, und ich denke: Bin ich etwa dabei, ein  bescheuerter  Buddha zu werden? Weil mir nämlich just in diesem Moment klar geworden ist, worauf das hinaus läuft, was sich da durch mich durch bewegt hat, seit ich den Schluss des Posts von gestern geschrieben habe. Und während ich die Tasche in den Spind stelle und ihn abschließe, mir das Bändchen mit dem Schlüssel am Arm befestige, sehne  ich mich für einen Moment zurück nach meinem narzisstisch-gestörten Gekränktsein und der Wut und dem Toben. Ich wehre mich auch jetzt noch dagegen und ich möchte das alles eigentlich lieber für mich behalten.  Weil es so intim ist und ich auch gar nicht weiß, wie belastbar; mir auch nicht vorstellen kann, wie das gehen soll jeden Tag. Weil es mir so schwer erscheint und ich überhaupt kein Repertoire dafür habe. Wo es mir alleine schon schwer fällt nach allem, was war, statt “Frau von der  anderen Straßenseite” einen der Namen hinzuschreiben, die ich ihr gegeben habe. Was allerdings auch eine gute List sein könnte, so lange nicht mehr diese Namen zu verwenden, bis ich endlich weiß, welchen Namen ihre Mutter und ihr Vater ihr gegeben haben. Wenn ich das weiß, dann kann ich sie auch wieder mit meinen Namen nennen. Denn egal, welche Namen sie sonst noch hat, sie wird für mich immer die bleiben, die ich sie genannt habe.  Und egal, was sie tut und ob mir das gefällt oder nicht, ich lasse mir davon meine Liebe nicht nehmen. Von ihr nicht und von mir nicht und nicht von dem dummen kleinen Drama meines Begehrens. Wie erwähnt, ich habe keine Vorstellung davon, wie das gehen soll. So wie es bisher gegangen ist, bestimmt nicht. Wie erwähnt, ich habe kein Repertoire für diese Art von Liebe. Fortsetzung folgt. (Wird noch überarbeitet.)