Eine noch junge türkische Frau
war so fett, dass ihr die nackten Füße aus den Ballerinas zu quellen schienen
und sie nur geradeaus gehen wollte. Da sie in jeder Hand auch noch eine prall
gefüllte Plastiktüte trug, hätte ich einen weiten Bogen um
sie herum machen müssen, um ihr auszuweichen. Ich blieb stattdessen stur stehen und während ich wartete, bis sie sich murrend an mir vorbei gewälzt hatte, habe ich eingesehen, dass ich ein größeres
Problem bin als die fette Frau in dem Gedränge und bei der sowieso schon aggressiven
Stimmung unter den Leuten auf der Hauptstraße; am Montagnachmittag war das,
als viele Leute frei hatten und alle zur gleichen Zeit einkaufen gegangen sind. Nach der fetten Frau wollte ich mich zusammenreißen und habe besonders freundlich gelächelt, als ich eine mir entfernt bekannte Frau
mit ihrem Sohn vor dem Bauch und ihrer Mutter an der Seite auf mich zukommen
sah. Sie hat mich auch bemerkt, dann aber schnell weggeguckt, und darüber habe
ich mich geärgert, weil ich mir so blöd vorkam mit meinem strahlenden Lächeln, das
mir nun im Gesicht gefror wie in einem
schlecht geschriebenen Roman. Und noch mehr geärgert habe ich mich, weil ich danach über eine halbe Stunde lang gegrübelt habe, weshalb diese mich nichts angehende Person nicht gegrüßt hat wie sonst.