Über den Rand meines Laptop-Bildschirms hinweg, auf dem ich den Film ansah, habe ich genug vom Feuerwerk mitgekriegt, um nicht später sagen zu müssen, ich hätte das Feuerwerk krampfhaft ignoriert. Als der Film zu Ende war, ebbte auch das Feuerwerk ab und ich konnte ins Bett gehen. Der Film kommt aus der Miranda-July-Ecke. Am schönsten ist der Anfang der Liebesgeschichte. Wir können es gar nicht erwarten, mit Ewan McGregor die junge Frau kennenzulernen, die ihn sich angelt auf einem Kostümfest, bei dem er als Dr. Freud verkleidet auftritt. Aber wenn wir es dann wissen, wer sie ist und wie es mit ihr ist, dann sehen wir nur noch Character Development und die Krise des Paares kommt so punktgenau da, wo sie kommen muss, dass ich gar nicht richtig mitgekriegt habe, was der Punkt war, weswegen sie geweint hat und nicht ihre Sachen in die beiden Kommodenschubladen getan hat, die er zuvor für sie frei geräumt hatte. Folgt: Missverständnis. Entzweiung. Krise des Helden. Das Quietschen der Plotscharniere. Die romantische Komödie auch so nachlässig erzählt, weil sie nur ein Vorwand, die Umhüllung ist für die eigentliche Geschichte: das Sterben des Vaters, der sich nach dem Tod seiner Frau mit 75 Jahren dazu bekennt, schwul zu sein, und das bis zu seinem letzten Atemzug auslebt mit dem Eifer eines Novizen. Beginner. Sein Sohn und seine französische Freundin die anderen Beginners. Und dazu ein Hund, der nicht sprechen kann wie die Katze in Miranda July, The Future, dafür aber 150 Wörter kennt und in denen sich sein Teil denkt in seinem inneren Monolog. Wie schnell der Miranda-July-Touch zum Kitsch geworden ist. The Future ist Kitsch. Beginners ist Kitsch. Edelkitsch. Ich bin damit über die kritische Uhrzeit gekommen gestern Nacht. Küssen wäre besser gewesen.