Ganze Seite Interview mit Hans Barlach,
der einen Anteil von 39 Prozent am Suhrkamp Verlag hält. Nicht zu
empfehlen die Lektüre: anstrengend, ohne dass es sich lohnt. An einer
Stelle zeigt sich, wie es ist, mit ihm zu streiten. Dass
man sich einen Verlag leistet, um die eigenen Bücher herauszubringen
- ich bin nicht der Meinung, dass man das muss, sagt er da, nachdem
er zuvor die literarische Lebensleistung von Ulla Berkéwicz aka Unseld-Berkéwicz in Zahlen umrissen, man könnte auch sagen, beziffert hat. Man soll im Leben immer nur das machen, was man am zweitbesten kann, hat Marcel Proust einmal sinngemäß formuliert. Könnte es nicht sein, dass die Autorin Berkéwicz ganz froh ist, von den Aufgaben der Verlegerin Unseld-Berkéwicz abgelenkt zu sein und sich für die Produktion anderer Schriftsteller einsetzen zu können. Was sie in den letzten zehn Jahren mit zunehmendem Erfolg getan hat. Während sie selbst in der Zeit nur einen Text veröffentlicht hat. Überlebnis der Titel; es geht ums Sterben, das Sterben ihres Ehemannes Siegfried Unseld. Und für nächsten Frühling ist angekündigt ein Text mit dem Titel Reine Erfindung. Keine Abrechnung mit ihren Feinden. Für den Zahlenmensch Hans Barlach ist das dann das dreizehnte Buch von Ulla Berkéwicz. Während er im Interview mit der FAZ noch zwölf Bücher zugrundelegt, die sie geschrieben und seit 1982 bei Suhrkamp veröffentlicht hat. Die Bücher sind in siebzehn Sprachen übersetzt und 2010 hat der Verlag mit ihnen einen Umsatz von 500 Euro gemacht, 2011 waren es 800 Euro Umsatz, wie Hans Barlach feststellt in der Absicht, die Autorin und mit ihr auch die Verlegerin klein zu machen. Unsachlich, billig, unterste Schublade. Aber stimmen werden sie schon, die Zahlen. Und sie sind auch ohne Polemik, nur für sich genommen, bemerkenswert. Einfach so, zum Staunen.
Zwölf Bücher. In siebzehn Sprachen übersetzt. Umsatz 2010 500 Euro. 2011 800 Euro. Umsatz.