Alles aus Torf! – Das Gesicht auch? – Der Hirnie auch. – Und warum Torf? Was gibt Ihnen der Torf als Material? – Er erzählt etwas von Adenauer, den sie damals beerdigt haben und dabei in Torf gelegt. – Ich frage blöde: Haben Sie auch als Totengräber gearbeitet? Waren Sie nicht Gärtner, bevor Sie Künstler geworden sind? – Er hat zwanzig Semester Kunst studiert, sagt er. Im Laufe seines Studiums hat er alle möglichen Jobs gemacht. Totengräberei war allerdings nicht dabei. – Und was war das mit Adenauer? – 1968, sagt er und da werden wir unterbrochen; er muss zum Künstlergespräch. Ich denke mir mal, dass das eine künstlerische Aktion war mit Adenauer. Wie er auf Torf als Material gekommen ist für seine Objekte, werde ich bis zum Schluss nicht erfahren.
Judith. Sie lauscht ihrem Vater beim Künstlergespräch. Er hat wieder 1968 gesagt: Es war 1968 und da war doch klar, dass wir nicht so etwas wie die Mona Lisa malen konnten. Die Kunst wollte provozieren und kritisch sein. Kritisch sein will er immer noch. Seine ganzen Fußball-Arbeiten sind kritisch zu verstehen, sagt er.
Die Arbeiten von Hans Schlembach, die nichts mit Fußball zu tun haben, gefallen mir besser, weil ich keine Fußbälle sehen möchte, wenn ich in eine Galerie gehe - und weil ich finde, dass die Kunst sich aus dem Fußball heraushalten sollte wie auch der Fußball aus der Kunst.
In den Arbeiten von Hans Schlembach, die nichts mit Fußball zu tun haben, ist auch die Witzigkeit besser auszuhalten, weil sie nicht so pointiert ist, sondern mehr eine Verspieltheit. Und um diese Verspieltheit beneide ich deinen Freund, sage ich zu Eckhardt Barthel. Er und Hans Schlembach sind befreundet, seit ihre Töchter in die gleiche Kita gingen.
Meraner Str. 10
10825 Berlin
Kunst: Ó Hans Schlembach
Fotos: Ó w.g.