Sonntag, 10. Juni 2012

Cartier



Es ist nicht Bummeln, es ist Grübeln (*) und der Kudamm ist ideal dafür, weil es immer geradeaus geht und nicht viel los ist am Sonntagnachmittag. Deshalb keine Scharen von kleinen Jungs, die den Glasern bei der Arbeit zusehen, und ich habe die korrekt gekleideten Herren ganz für mich, um sie mit Fragen zu löchern. Tatsächlich aber will ich nur eines: sie auf ihre Kleidung ansprechen. In meiner Weltfremdheit nach dem langen Grübeln denke ich nämlich, die beiden seien der erste Geschäftsführer und der zweite Geschäftsführer des Ladens, an dem die Rundverglasung (bestehend aus drei Teilen) gewechselt wird. Und?
Warum sind Sie so formell gekleidet?
Weil wir hier arbeiten. Wir sind für die Sicherheit von Cartier zuständig.
Ich habe sie eben von hinten fotografiert. 
Kein Problem. 
Profis! Ich möchte für den Rest meines Lebens nur noch mit Profis zu tun haben.


(*) Die Aufgabe: Wie verhindere ich, dass auf desire disgust folgt? Ich verwende beim Grübeln das englische Begriffspaar, weil kein deutsches Wort so gut ausdrückt, was ich verhindern will, wie disgust es alleine schon phonetisch tut. Dabei ist mir natürlich klar, dass mit Nachdenken gar nichts zu verhindern ist. Das du schon machen müssen! Aber wie? Und da beginnt wieder das Denken und all das zusammen ist das Grübeln.