Mittwoch, 7. März 2012

Gefeiert

Der von Begeisterung für die weltweit gefeierte Berliner Schule und von Pampelmusenlimonade besoffene Spiegel Redakteur Christian Buß will den Film jetzt auf den Punkt bringen, bevor er restlos den Verstand verliert in dem hübschen französischen Café nahe des ollen Kottbusser Tores wegen eines weiteren Meisterwerks von Christian Petzold, diesem jetzt ausgezeichnet mit einem Silbernen Bären. Barbara ist der Titel. Und bitte keine Sorge, der Film ist nicht etwa eine Mischung aus Spreewaldgurken-Folklore im Stil von "Good bye, Lenin!" und Stasi-Läuterungstheater à la "Das Leben der Anderen".   Es ist alles viel, viel schlimmer: er ist (…) eine komprimierte Antwort auf die Frage: Wie kann ein menschenverachtendes System Resonanzraum für eine wahre Liebe werden? – Wer will das wissen? Wer will so etwas sehen?  Und wer zählt hinterher die Toten, wenn die versoffenen Feuilletonisten weiter gezogen sind mit Gesang ins nächste Restaurang oder in ein anderes hübsches Café? Die Toten sind all die Zuschauer, die auch dieser Petzold-Film nicht haben wird. Morgen läuft der Film an mit der großen, wirklich großen Nina Hoss in der Titelrolle, die von Petzold-Film zu Petzold-Film immer verhärmter wirkt. Und wenn ich Unrecht haben sollte, wenn Barbara nicht floppt in den Kinos, freut es mich am meisten für sie.