Freitag, 2. März 2012

Blahblah



Das ist das neue Bild. Anfang der Woche hat Uliane gesagt, dass sie nicht zufrieden ist damit. Heute sage ich ihr, dass ich das verstehe. Doch in den letzten Tagen scheint sie Gefallen an dem Bild gefunden zu haben. Sie meint, es wird erst richtig zur Wirkung kommen mit den drei anderen Bildern, mit denen sie es ausstellen will. Eines von den dreien gibt es bereits, mit dem zweiten hat sie gerade begonnen: 


Die Bilder will sie in Form eines Vierecks aufhängen. Beim Malen denkt sie immer schon daran, wie die Bilder im Ensemble wirken. Jedes Bild wie ein flüchtiger Blick. Zusammen eine Wahrnehmung. Naturbetrachtung.  Es fehlt mir die Gestalt, ein Umriss, das Markante, das es sonst in deinen Bildern gibt. Blahblah. Uliane versteht trotzdem, was ich meine  und es beeindruckt sie überhaupt nicht. Das ist gut.



 Hast du schon einen Titel? – Struktur. Für alle vier. 



Die Fotos sind von Jana. Sie stellt gerade mit Ulianes Hilfe ihre Bewerbungsmappe für die Kunstakademie zusammen. Sie will Fotografie und Grafik Design studieren. Die Bilder hat sie aufgenommen in Namibia. Wie nah sie ran geht! Allerdings nicht jedes dieser hautnah aufgenommenen Fotos kann für sich stehen, das linke ja, das rechte nicht. – Jana sagt dazu nichts und denkt bestimmt, sie müssen doch auch gar nicht für sich stehen.



Die neueste Arbeit von Ulianes Großneffe Pepe. Er bereitet sich auch auf die Aufnahmeprüfung an der Akademie vor. Bevor ich ihn kennenlernte, war er mir schon bekannt als mein hochbegabter Großneffe. Das habe ich so oft gehört von Uliane, dass ich schon anfing mich lustig zu machen darüber. Bis ich Pepes Arbeiten gesehen habe. 

"Struktur": Ó Uliane Borchert