Julie August ahnte es schon im Text ihrer Einladung (*). Das Publikum könnte sich nach der Art Week eine Auszeit nehmen wollen von der Bildenden Kunst. Doch es ist, wie es ist. Heute nun mal der Achtzehnte des Monats und das heißt: nachher um 18 Uhr ist Showtime im 18m Salon (fka 18m Galerie). Gezeigt wird Malerei der Leipzigerin Nina K. Jurk. Titel der Ausstellung: Es ist die Stille. Auf der Website Julies gibt es dazu noch zwei Zitate, eines von der Künstlerin, eines von einem Professor, Sätze wie vorbeiziehende Nebelschwaden. Noch ein Grund, lieber zu Hause zu bleiben. Aber das wäre ein großer Fehler. Denn, was eine Malerin über ihre Bilder alles loslässt, ist völlig unerheblich. Was zählt, ist auf der Leinwand. Und das gilt auch für das Gerede von Professoren.
Wer es nicht schafft heute zu Julie August in die Akazienstraße, der hat noch bis 14. Oktober Gelegenheit, die Malerei von Nina K. Jurk in Originalen zu betrachten, muss dazu aber mit Julie August einen Termin vereinbaren, hat sie dann allerdings auch ganz für sich. Schätze ich mal. Denn gemacht habe ich das selbst noch nie, eine Ausstellung bei ihr zu besuchen nach Vereinbarung. Vielleicht mache ich es dieses Mal. Denn der Überdruss nach den zwei Kunstmessen letzte Woche ist schon noch sehr groß und ich kann es mir gerade überhaupt nicht vorstellen, Leute zu fotografieren, die vor gemalten Bildern stehen und seien sie auch noch so fein, zart und verwunschen, wie die von Nina K. Jurk.
(*) Als kämen in den letzten Tagen nicht schon genügend Einladungen zu Vernissagen … Auch bei 18m gibt es bald eine Eröffnung, immerhin aber mit einem Tag Pause nach der »Art Week«.
Kunst: © Nina K. Jurk