Samstag, 21. Juli 2012

Rudi-Dutschke-Straße


Gegenüber eine Vermögensverwaltung. Auch mit goldener Tür.





Tür geschlossen. Also Anruf. Keiner geht ran. Anklopfen. Jetzt habe ich auch mal an eine goldene Tür geklopft und sie hat sich nicht vor mir geöffnet. Fotos. Zweiter Anruf. Gibt es irgendwo ein verborgenes Kameraauge und ich kann noch so lange anrufen, die lassen mich nicht rein, weil es mir allzu deutlich anzusehen ist, dass ich kein Käufer der ausgestellten Hunde- und-Teppich-Bilder sein werde? Wie kommt der überhaupt hierher? Was will der? – Ich weiß es, aber ich sage es nicht. Ich hätte es auch für mich behalten, wenn sie mir Einlass gewährt hätten. Und dass sie es nicht taten, liegt dann doch nicht an mir, sondern an Auflösungserscheinungen, zu denen es gekommen ist, nachdem am Dienstag wie angekündigt die Eröffnung der Ausstellung von SEO stattgefunden hat, oder sie haben heute nur keine Lust. Das könnte natürlich auch sein, meint der freundliche Mann zwei Etagen tiefer, der mich damit so oder so vom Stigma des Ausgestoßenen befreit. Und kann es nicht auch sein, dass sie innerhalb von drei Tagen alle Bilder verkauft haben, und deshalb verstecken sie sich jetzt hinter der defekten Klingel und der Anweisung mit der Telefonnummer? Weil sie nicht wollen, dass dieser Riesenerfolg publik wird, da es vermutlich schon genug Gerede wegen der goldenen Tür gibt.

Ich habe keine Ahnung vom Kunsthandel. Und ich will auch eine goldene Tür haben.