Junger Mann, von mir aus gesehen. Noch keine 50. Vater von Oguzhan. Als ich in den Laden in der Akazienstraße komme und nach Oguzhan frage, sagt die Frau, die aushilft im Laden, eine Verwandte, eine Tante von Oguzhan, nehme ich an:
Ozan kommt nicht mehr, sagt sie.
Was?! Wo ist er denn?
Sein Papa hat ihm eine Pizzeria gekauft.
Wo?
In Kreuzberg.
Und seit wann macht er die Pizzeria?
Seit drei Tagen.
Die Pizzeria ist in der Ohlauer Straße, in der Nähe der Reichenberger Straße, sagt Oguzhans Vater, als er kurz reinschaut und sofort von mir fotografiert werden muss: bei den Neuigkeiten! Er ziert sich nicht. Seine Geduld reicht aber nur für zweimal abdrücken. Dann muss er weiter. Geschäfte, Geschäfte. Er ist der Grand Chef des Kaiser Kiosk-Imperiums. Wir mögen uns. Und dabei weiß ich nicht mal, wie er heißt.
Und wer ist der Petit (der kleine) Chef des Kaiser Kiosk-Imperiums? - Serhat, schätze ich mal. Den frage ich anschließend, warum Ozan weg ist. Weil sie den Laden in der Akazienstraße 2 verkauft haben. Warum? Das brauche ich nicht zu fragen. Ich weiß es (und behalte es für mich). Hilal ist jetzt auch weg. Weil ich das alles ahnte, habe ich ihr neulich das Versprechen abgenommen, dass wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Hoffentlich hält sie sich daran.
