Freitag, 24. Februar 2012

Apollo&Daphne


Das Eingangs-Ensemble: Links Sommerhoff. Rechts Lindenberg. Rechts unten der Lorbeer: Der Subtext der viertägigen Ausstellung mit Papierarbeiten von Evelyn und Peter im Atelier von Peter, das jetzt ganz anders aussieht als bei seiner Ausstellung im Januar, aber wieder sehr gut.


Er Apoll? Sie Daphne?



Der Subtext: Wie das scheinbar Unvereinbare doch zusammenkommt. In der Welt und in dieser Ausstellung. Apoll hat sich lustig gemacht über die Liebe, die Beruf und Berufung ist von Eros aka Amor. Der rächt sich an Apoll, indem er ihn sich verlieben lässt in eine der unnahbarsten Frauengestalten  der griechischen Antike: Daphne. Sie will nicht nur von Apoll nichts wissen, sie will überhaupt nichts mit Männern zu tun haben, und als Apoll sie allzu sehr bedrängt, da verwandelt sie sich in einen Lorbeerbaum:
Ihren zarten Busen umschließt weiche Rinde, in Blätter verwandelt sich ihr Haar, in Äste die Arme. Ihr Fuß, eben noch so flüchtig, stockt, von zähen Wurzeln gehalten. Ein Wipfel verbirgt ihr Gesicht. Nichts bleibt zurück als die glänzende Schönheit.
So auch liebt sie Apollo, und als er die rechte Hand an den Stamm legt, fühlt er noch unter der frischen Rinde das Herz schlagen.
Er umschlingt mit seinen Armen die Zweige, als ob er Daphne selbst an seine Brust drückte, und bedeckt das Holz mit Küssen - aber selbst das Holz weicht vor den Küssen zurück. 

Doch dann passiert etwas sehr Schönes, Berührendes. Apoll erklärt den Baum zum heiligen Baum, mit dessen Zweigen künftig die Helden gekränzt werden sollen. Das ist noch nicht das Schöne, Berührende. Das kommt jetzt erst, als Apoll geendet hat. Da mit eben entstandenen Zweigen nickt ihm der Lorbeer Beifall zu, und gleich einem Haupt scheint sich der Wipfel zu neigen. (Ovid, Metamorphosen, Kapitel 6 )














Paperback
Arbeiten auf Papier von
Evelyn Sommerhoff
und
Peter Lindenberg
Bis Sonntag, 26.02.2012, 15 - 19 Uhr
Genthiner Str. 11 (Außentreppe links)
10875 Berlin
Kunst: Ó Lindenberg und Sommerhoff
Fotos: Ó  w.g.