Mittwoch, 8. Februar 2012

Anatomie


Illustration d' Édouard Manet
pour la traduction de Stéphane Mallarmé
de The Raven d' Edgar Poe (1875)

Gestern der Rabe von Charles Dickens. Weggelassen, weil ich mir zu fein war mitzumachen beim 200. Geburtstag. Dickens geboren am 7. Februar 1812. Sein Rabe Grip gestorben am 12. März 1841. Er hatte danach noch zwei andere Raben, die hat er auch Grip genannt, aber keiner war wie der erste. Der konnte nicht nur Sachen sagen wie Halloa old girl!, sondern auch verblüffend echt das Knallen von Champagnerkorken nachmachen. Scheint der Rabe öfter gehört zu haben im Hause Dickens. Bei einem Erfolgsautor gibt es eben immer mal wieder was zu feiern. Dickens lässt den Raben auftreten in Barnaby Rudge. Edgar Allan Poe hat den Roman rezensiert und gut gefunden, nur dass Dickens den Raben als lustigen Gesellen eingesetzt hat, das hat Poe nicht gefallen. Er hätte ihn gerne düster gehabt, als Unglücksboten. Den Wunsch hat er sich selbst erfüllt. Aus 
“What was that — tapping at the door?” 
“‘Tis someone knocking softly at the shutter.”
wurde
Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
“‘Tis some visitor,” I muttered, “tapping at my chamber door-
Only this, and nothing more….”

Edgar Allan Poe, The Raven. Sein Rabe kann nur ein einziges Wort sprechen: Nevermore. Und Geräusche kann er auch keine nachmachen. Poe hat bekanntlich auch gesoffen, wenn es nichts zu feiern gab. 


I hate my horse. #whitegirlproblems
26 Mär 10


My horse is a dick. #whitegirlproblems
19 Nov 10


My horse is dead. #whitegirlproblems
27 Dez 11

                     
                                    
George Stubbs   Mares and Foals in a Landscape
Oil on canvas  1763 - 68

Heute die Pferde von George Stubbs. Ausstellung in der Münchner Neuen Pinakothek. Stubbs hat nie eine Kunstakademie besucht. Er hat lieber Anatomiestudien getrieben. Autodidaktisch: Sich Pferde gekauft, getötet und dann seziert, 18 Monate lang. Manchmal mehrere Wochen mit einem Kadaver zugebracht. Seine Frau hat ihm assistiert. Die Tiere studiert bis zum letzten Knorpel. Danach seine anatomischen Zeichnungen veröffentlicht in dem Werk The Anatomy of the Horse. Wegen der Akkuratesse seiner Bilder bei der englischen Aristokratie Anerkennung gefunden als alle anderen überragender Pferdemaler. 
   
George Stubbs   Whistlejacket   Oil on canvas   1762 

Leoparden hat er nicht seziert. 

George Stubbs  Leopard  Oil on canvas  1780

Hunde auch nicht. 

George Stubbs   A Water Spaniel  ????????

Alle Bilder gemeinfrei. Quelle: Wikimedia Commons. 
Hinweis auf die Münchner Stubbs-Ausstellung: Welt Online via perlentaucher.de