Die Idee der Spiegelung von Verhalten habe ich aus einem Telefongespräch mit einer Gratulantin am Freitag. Sie bringt das auf, als ich ihr erzähle, was ich in dieser Lebensphase für vorher nicht gekannte Schwierigkeiten mit Leuten habe. Nicht mit allen. Manche Leute begegnen mir so respektvoll oder liebenswürdig, dass es mir unter anderen Umständen schon zu viel wäre, aber in dieser Lebensphase empfinde ich es als rettenden Ausgleich zum ablehnenden, abfälligen, aberwitzig scheußlichen Verhalten, mit dem mir neuerdings manche andere Leute begegnen, wie jetzt gerade die Schuhverkäuferin.
Scheußliche Schuhe im Budapester Outlet, wo ich noch nie etwas gekauft habe. Aber ich versuche es immer wieder, weil dort die Verkäuferinnen von so wohltuend professioneller Freundlichkeit sind, wie wir das im eher ländlichen Schöneberg nicht kennen. - Kann man auch nicht anders erwarten bei den Preisen! höre ich das Schuhladen-Scheusal aus der Akazienstraße knurren. - Doch es gibt auch günstigere Angebote. Die Sandalen hätte ich mir im Juni beinahe gekauft. Aber als ich sie anprobiert habe, da hatte ich auf einmal die Ahnung, dass es mit dem Sommer in diesem Jahr nichts werden wird.