Donnerstag, 30. August 2012

Naturtheater


Vorbereitung auf die Ausstellungseröffnung heute Abend. In der Einladung schreibt Peter Lindenberg, dass er sich mit seinen Landschaftsbildern, die er im Foyer des Philip Johnson Hauses zeigt, auf die Werke der Hudson River School bezieht und hier besonders auf die reduzierten Seestimmungen von John Frederick Kensett. 



Sunny Morning at the Hudson River (1827)
von Thomas Cole, der als Begründer der Hudson River School gilt und aussieht wie der Verwalter eines Gespensterschlosses. Doch seine Bilder haben nichts vom Beseelungsspuk romantischer Landschaftsmalerei in Europa. Coles Landschaftsbilder wirken wie letzte Pioniertaten. Nachdem das Land entdeckt, erobert und in Besitz genommen ist, wird es jetzt als Landschaft erlebt und für das Publikum in den großen Städten inszeniert als Naturtheater.


Paradise Rocks, Newport (1865) von John Frederick Kensett. Das sieht schon eher nach Herzensergießung unter freiem Himmel aus. Aber vielleicht auch nur wegen des Über-allen-Gipfeln-ist-Ruh-Lichts. Jedenfalls können wir hier sehen, was Peter Lindenberg mit reduzierte Seestimmungen meint.


Reduziert oder nicht reduziert, mein Favorit von Kensett: View of the Beach at Beverly Massachusetts (1860).

Bilder via Wikimedia Commons - Category: Hudson River School