Mittwoch, 24. Oktober 2012

Tänzerin


Das ist jetzt kein Fall von Gesocks. Das ist der Fall einer Tango-Tänzerin, die trainiert ist in schwungvollen Bewegungen. Mit einer solchen Bewegung kommt sie aus einer Bäckerei direkt auf mich zu. In einer Hand ein Backstück mit vielen groben Körnern drauf. Das steckt sie in den Mund, um abzubeißen, während sie einen Halbkreis beschreibend sich von mir abwendet, nachdem sie mich bemerkt hat. Und mir erstirbt nicht der Klang ihres Namens auf den Lippen, der Zuruf bleibt mir auch nicht im Hals stecken. Ich lasse es lieber, sie anzusprechen und grinse über die Grandezza, mit der sie den Halbkreis bei ihrem an der Wand lehnenden Fahrrad vollendet und die theatralische Szene damit abschließt.

Folgt ein Mittelteil, den ich gestrichen habe, weil ich darin die Szene zu ernst nehme. Und weil ohne das Gequäle des Mittelteils miterlebt zu haben, die Erleichterung des Schlusses für die Leser nicht mitvollziehbar ist, habe ich den Schluss auch gestrichen.

Worum ging es? - Autismus. Narzisstischer Autismus. Und wie uninteressant die Tänzerin sich damit macht. Letzte Worte: Auch gut. Auch egal.

Ich muss andere Wege gehen, ich muss andere Leute sehen oder gar keine mehr.