Die Zeit schleicht durch die Nacht.
Müsste es nicht heißen: kriecht? Denn sie vergeht so quälend
langsam, will ich damit sagen. Schlechte Poesie und Schlaflosigkeit.
So müde bin ich, dass ich beim Lesen die Augen kaum noch offen halten kann. Aber
wenn ich das Buch weglege und die Augen schließe, kein Schlaf. Bis ich nicht mehr kann, mich anziehe und hinausgehe in die Nacht. Vorbei am
Schöneberger Rathaus, die Turmuhr zeigt 4 Uhr 50. Vorbei an der
Landesbank in der Badenschen Straße, vorbei an dem Fitness-Laden dort. Vorbei an den
ersten Fußgängerinnen des Morgens, eine hinter Glas. Und nachdem
ich die gesehen habe, kehre ich um und zu Hause lege ich mich noch
einmal ins Bett und kann eineinhalb Stunden so tief schlafen, dass es
sogar noch für einen Traum gereicht hat. Ich war also nicht unterwegs, um
Pfandflaschen zu sammeln, wie Leser von Early Birds vielleicht gedacht haben wegen des Assoziationsflusses in dem Text. Ich werde auch nie Pfandflaschen aus Abfallkörben
sammeln. So weit wird es nicht kommen. Das kann ich ab heute mit
Bestimmtheit sagen und das ist keine gute Nachricht.