Mittwoch, 28. November 2012

Qual


Die Zeit schleicht durch die Nacht. Müsste es nicht heißen: kriecht? Denn sie vergeht so quälend langsam, will ich damit sagen. Schlechte Poesie und Schlaflosigkeit. So müde bin ich, dass ich beim Lesen die Augen kaum noch offen halten kann. Aber wenn ich das Buch weglege und die Augen schließe, kein Schlaf. Bis ich nicht mehr kann, mich anziehe und hinausgehe in die Nacht. Vorbei am Schöneberger Rathaus, die Turmuhr zeigt 4 Uhr 50. Vorbei an der Landesbank in der Badenschen Straße, vorbei an dem Fitness-Laden dort. Vorbei an den ersten Fußgängerinnen des Morgens, eine hinter Glas. Und nachdem ich die gesehen habe, kehre ich um und zu Hause lege ich mich noch einmal ins Bett und kann eineinhalb Stunden so tief schlafen, dass es sogar noch für einen Traum gereicht hat. Ich war also nicht unterwegs, um Pfandflaschen zu sammeln, wie Leser von Early Birds vielleicht gedacht haben wegen des Assoziationsflusses in dem Text. Ich werde auch nie Pfandflaschen aus Abfallkörben sammeln. So weit wird es nicht kommen. Das kann ich ab heute mit Bestimmtheit sagen und das ist keine gute Nachricht.