All I
ever really wanted is my story to be told.
Warum so schnöd? Warum gönne ich mir nicht die Misanthropie? Ist doch
auch ein Schutz. Und an unschuldige Opfer kann ich mich nicht
erinnern.
Je mehr ich von mir
selbst besessen bin, desto weniger ertrage ich die Selbstbesessenheit
der anderen. D a s ist meine Geschichte. Ich würde sie gerne
erzählen. Aber dazu müsste ich endlich einmal aufhören, auf meinen
Gedanken hin und her zu rutschen wie auf einem zu dürren, knochigen Arsch. Und zum Verrat müsste ich bereit sein. So groß wäre
der Verrat allerdings gar nicht, da es am Ende mehr um mich geht als um
alle anderen.
Wenn ich hier mit
dem inneren Kreis meiner Leser allein sein will, muss ich nur
mehrmals hintereinander über mich schreiben. Wenn ich es dann nicht
mehr mit ansehen kann, wie es immer weniger Leser werden, gehe ich am
nächsten Tag zur Eröffnung einer Ausstellung, mache Fotos vom Künstler, seinen Freunden und seiner Kunst, über die ich aus
Menschenfreundlichkeit kein Wort verliere, und schon schnellt die
Zahl der Page Views nach oben. Auch das ist Biest zu Biest.
Misanthropie nur eine meiner Seiten. Menschenfreund bin ich außerdem
noch. Und was ich über Leser denke, behalte ich für mich, bis es mehr als 100 000 sind.
Niemand, den ich
kenne, ist interessanter ist als ich. Alleine schon, weil ich
über niemanden so viel weiß wie über mich. Andere an meinem Wissen
teilhaben lassen. Bis es ihnen so weh tut wie mir.