Mittwoch, 19. Oktober 2011

Rote-Beete-Carpaccio

Als ich mich mit Klaus Krawat von der Galerie Gondwana verabredet habe, war mir nicht klar, dass ich diese Woche Gerit-Koglin-Woche habe und damit schon genug Kunst im Blog (morgen geht es weiter). Ich schreibe ihm, dass ich unser Treffen deshalb verschieben möchte auf den nächsten Donnerstag. Passt ihm, antwortet er und bei der Gelegenheit erinnert er mich an das Galerie-Essen am Freitagabend um 20 Uhr, zu dem er und seine Frau einladen. Teilnehmerzahl begrenzt auf 18. Jeder Gast zahlt einen (Mindest)Beitrag von 20 Euro (zwei Gläser Wein und Wasser inkl). Die Galerie-Essen finden statt zu Ehren des jeweils bei Gondwana ausstellenden Künstlers, aktuell die Künstlerin Helga Wagner. Es kocht die Frau mit dem schönen Namen Maria Genau, Partnerin und Ehefrau von Klaus Krawat. Und wie die kocht! 

Rote-Beete-Carpaccio mit Minzragout, Schafskäse und karamellisierten Walnüssen

Aufgeschlagene Weinsuppe mit Croutons

Rindermedaillons mit Schalotten-Himbeer-Confit und Polenta

Birnen-Gratin mit Amaretti und Sahne

So würde ich gerne mal wieder essen. Am meisten interessiert mich das Rote-Beete-Carpaccio. Und natürlich bin ich neugierig, wer da alles kommt und wie es zugeht bei so einem Galerie-Essen. Schöneberger Gesellschaftsleben. Allein schon schreiberisch ein Muss für mich, da hinzugehen. Doch kein Text von mir ohne Aber: ich kann keine 20 Euro ausgeben für ein solches Ereignis. Seit dieser Woche gibt es zwar einen zweiten Sponsor. Ermutigend. Es müssen jedoch noch einige Sponsoren dazu kommen, damit Geld bei mir nicht mehr so knapp ist wie zur Zeit. – Wie erkläre ich das Klaus Krawat? Gehe ich stillschweigend über die Einladung hinweg und mache nächste Woche, wenn wir uns treffen, nebenbei eine Bemerkung dazu? Dieses Mal konnte ich Ihrer Einladung nicht folgen, ein anderes Mal sehr gerne. Und nenne ich den Grund? Oder ist der Hinweis auf den Geldmangel aufdringlich? Kriegt das allmählich etwas Hausiererisches? Soll ich künftig von mir aus lieber nicht mehr darüber reden? Nur noch dann, wenn ich danach gefragt werde? Wie am Montag von Burchard: Und du hast wirklich keine Rente oder so? – Weder Rente noch oder so, habe ich geantwortet und dann hat er ungläubig auf meine dunkelbraunen City Loafer von MOMA  geguckt, worauf ich hätte sagen können, die sind aus besseren Zeiten. Statt dessen habe ich nur seinen Blick erwidert, indem ich auf seine abgewetzten Turnschuhe von adidas geguckt habe. Dass er als Sponsor nicht in Frage kommt für meinen Blog war mir nämlich auch so schon klar.