Kalter Frühling. Und wenn mal die Sonne scheint, ist es so: Als ich vorgestern Nachmittag im hinteren Zimmer meinen Router ausschalte Blick durch Euer Wohnzimmer auf die Veranda. Du mit großer schwarzer Sonnenbrille im Liegestuhl. Du bemerkst mich sofort, setzt Dich auf und schaust zu mir rüber. Schirmst dabei Deine Augen ab mit dem Manuskript oder was es ist, das Du gerade liest.
Deine Erwiderung meines Blicks. - Was war das? – Kontaktaufnahme nicht. - War es: Was willst Du? Was gibt es? Was schaust Du? Und war da schon Dein Mann hinter Dir gesessen, den ich erst später bemerkt habe, als ich noch mal zurück kam, weil ich Dir Zeichen geben wollte: Komm raus, Tess! Treffen wir uns!
Warst Du so herausfordernd abweisend für Deinen Mann? Musstest Du das machen für ihn? Verständlicherweise? Oder bist Du so? Oder bist Du so, wenn Ihr Euch gerade versöhnt habt? Verständlicherweise? Jetzt wieder ganz die Frau Deines Mannes. Und was will der Typ da drüben?
Oder hat Dein Mann da noch gar nicht bei Dir gesessen, als ich Dich bemerkt habe und Du so abweisend warst? Hast Du vielleicht angenommen, dass ich noch mal zurückkommen und Dir Zeichen geben werde? Und deshalb hast Du ihn zu Dir gerufen, Deinen Mann? Komm doch mal her, Mann, und setz Dich zu mir! Er da drüber glotzt schon wieder.
Schwierige Szene, Tess. Kriege sie nicht aus dem Kopf. War das unser Treffen in der Realität? Schlüsselszene?