Freitag, 19. Oktober 2012

Imitation of Art


Wohin nachher? In den Kunstraum Ko, wo es eine Lesung gibt und da müsste ich sonst gar nicht darüber nachdenken, dass ich da nicht hingehe? Aber heute liest die Promoterin des Vorlesens in Schöneberg: Birgit Bauer liest aus einem Romanmanuskript, an dem sie gerade arbeitet. Oder zur Eröffnung - Wahrnehmungen & Ansichten - bei Kuhn & Partner und bei der Gelegenheit Christoph Damm näher kennenlernen. Hat er meinen unfreundlichen Text aus Anlass seiner Weiß-Ausstellung gelesen? Und die beiden erläuternden Texte, die alles noch schlimmer machen, wenn ich mich recht entsinne? Will er noch mit mir reden? Oder war meine Polemik für ihn so verpeilt, dass er sich gar nicht gemeint fühlen konnte? Selbstbewusstsein hat er. Siehe das Lamm, das er bei der Preview am Stand von Kuhn & Partner gezeigt hat. Und jetzt fotografiert er auch noch; einer von vier Ausstellenden in der Pohlstraße bei Andreas Kuhn, und er fotografiert so wie wie er Weiß an die Wand nagelt und das Lamm verkleidet. Das Lamm (Ich liebe Pink) die stärkste Tat, die ich von ihm gesehen habe. Die Fotos hingegen der für ihn typische Griff ins Leere. Aber mit gewohnt großer Geste. Imponierend. Etwas hermachend. Doch nur Nachempfindung von etwas, das es irgendwo, irgendwann schon mal besser, vor allem zuerst gegeben hat. Imitation of art. Das allerdings die Misere der meisten Fotografie, die in Galerien und Museen ausgestellt wird.


Nachempfindung von Künstlerischem statt Kunst. 

© Christoph Damm