Dienstag, 6. November 2012

Besessen


Maulhau verlangt, dass die Leser wissen, dass er eine fiktive Figur ist. Wenn auch abgeschaut einer realen Person: demjenigen, der zu einer gemeinsamen Bekannten gesagt hat, dem hau ich auch noch aufs Maul, und den er damit meinte, das bin ich, weshalb das mit dem Grüßen von ihm und mir auf der Straße nur noch ein Krampf ist und es mir lieber wäre, wenn wir es ganz weglassen könnten, wenn er damit einverstanden ist. Aber alleine schon deshalb hat das Gespräch mit Maulhau, auf das ich mich gestern bezogen habe, so nie statt gefunden. Es basiert auf einem Dialog, den ich mit Gerit Koglin in seinem Atelier geführt habe. Damit habe ich hier zum ersten Mal eine Person, die erfunden ist, auftreten lassen in einer Szene, die ich mir ausgedacht habe. Auflösungserscheinung. Auflösen, statt abrupt zu enden. Weil enden ist schwerer, als ich dachte in dem Augenblick, als ich die Erleichterung empfunden habe bei dem Entschluss, Biest zu Biest einzustellen. Alternative gestern wäre gewesen, über die zwei Frauen zu schreiben, neben denen ich mittags die Straße überquert habe. Beide so hässlich, dass es ihnen nie jemand sagen darf, wie sehr. Dabei die Dicke von beiden so überquellend vor Selbstbewusstsein, dass für jeden, der es mit ansehen musste, selbstbewusst sein für immer als Vulgarität disqualifiziert ist. Charakteristische Biest zu Biest-Szene. Die Dicke abstoßend und ich falle hier über sie her mit meinen Worten, weil sie mir was getan hat? - Missfallen, einfach nur missfallen hat es mir, dass die Dicke nichtsahnend davon, wie abstoßend sie ist, so stolz auf sich sein kann. Worte. Blog eines schlecht gelaunten Passanten. Und mehr. Verwandter dessen, der keine Widerworte erträgt und zuschlägt am Ende doch nur, weil er dem Anderen sein Eigenes nicht lassen kann. Und Verwandte wir beide der jungen Schläger und Treter aus dem Wedding. Denn irgendetwas wird denen auch missfallen haben an ihrem Opfer, bevor es den ersten Schubser gab und dann die Tritte bis zum tödlichen Ende.

Je mehr ich von mir selbst besessen bin, desto weniger ertrage ich die anderen.