Mittwoch, 5. Dezember 2012

Anspruch


Sie sind schmal geworden.
Viel zu schmal, um bei der Kälte rauszugehen.
Mache ich dann aber doch und später liege ich auf der Couch und nicke ein, und als ich wieder aufwache, habe ich vergessen, wie es weitergegangen ist.

Träumen verliert sich. Nachdenken nützt nichts. Die bemerkte Geste. Der herausgehörte Tonfall. Die miterlebte Szene. Müsste der Plot, müsste also der Erzählzusammenhang nicht auch erlebt sein, wenn er nicht ausgedacht sein soll (nach den immer gleichen aristotelischen Regeln)? Geschaut, statt konstruiert. Die Erzählung schon angelegt im Geschehen?  Du musst nur anfangen, dann wirst du beim Erzählen den Plot erleben? Nichts geschieht in dieser Allgemeinheit. Seit mehr als drei Jahren Stillstand vor einem Anspruch und einem Verbot: nicht aristotelisch. Letzter Stand: Dann eben kein Plot. Und jetzt auf einmal, ausgerechnet jetzt, neuer Ehrgeiz: Erzähl mir eine Geschichte, die mit dem gleichen Realismus in allem endet, mit dem sie begonnen hat, und die trotzdem unsere Herzen erhebt. Daran hängt nämlich alles: am Enden der Geschichten. Und es sind keine Geschichten, die erzählt werden müssen, wenn sie nicht unsere Herzen bewegen. Dieser Anspruch auf einmal wieder. Viel zu hoch. Zu viele Herzen. Wenn es mir alleine schon gelingen würde, mein Herz zu bewegen.